Auf dem Weg nach Salalah und dem Grenzland zum Jemen

2016-04-03 09:00:00 / / Kommentare 0

Sorry, aber dieser post (und vielleicht auch die folgenden) fällt etwas kürzer/stichwortartiger aus. Zum einen liegt das an unserer sehr intensiven Reise, zum anderen daran, dass uns unsere Tochter Bettina und ihr Freund Christian hier im Oman besuchen werden … Da gibt’s einiges vorzubereiten …

Kurz ein Wort zu unseren Reiseplänen: Wir haben die insoweit festgezurrt, als wir neben dem gerade besuchten Al Hajar al Gharb- Gebirge natürlich auch die Wüstengebiete wie die Rub al Khali und die über weite Strecken recht unberührte Ostküste besuchen wollen …

Nach den ersten Regenfällen und gefährlichen Überschwemmungen im Al Gharb – Gebirge rollen wir an die Küste, noch immer unter dem Eindruck der Regenmassen, die im Wadi wie eine Sintflut auf uns niedergeprasselt waren. Später werden wir hören, dass dies die höchsten in einer Woche gefallenen Niederschläge seit mehr als 30 Jahren waren.

Südlich der Stadt Sur folgen wir der Ostküste. Es sind hier keine Traumstrände, abschnittsweise sind sie von Fischern bewohnt.


<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Reizvoll sind sie dennoch, wenngleich wir nicht selten gleich nach unserer Ankunft den entweder von Menschen zurückgelassenen oder vom Meer angespülten Plastikmüll in unsere eigenen Müll tüten einsammeln. Dabei gibt es im ganzen Land – geradezu vorbildlich – überall Müllcontainer sowie Müllaufsammler in meist orangefarbenen Arbeitsanzügen …

Von der Küstenstadt Ad Duqm fahren wir mehrere Hundert Kilometer Inland zu den riesigen Sandwüstengebieten der Rub al Khali. Noch ein Wort zu der „noch“ Kleinstadt Ad Duqm…

Wie überall auf der arabischen Halbinsel wird auch hier finanziell nicht gekleckert, sondern geklotzt. Bei dem hier in Angriff genommenen Projekt werden mehrere (derzeit noch autofreie) Autobahnen und einige (noch menschenleere) Siedlungen gebaut. Überall brausen Lastwagen durch die Wüste, die neben großen Baumaschinen und zahllosen, vor allem aus Asien kommenden, Arbeitern ein riesiges Hafenprojekt buchstäblich aus dem Wüstensand stampfen. Was in anderen Ländern ein Jahrhundertprojekt ist, ist hier im Oman nur eins von zahllosen riesigen Bauprojekten … Konzepte und Ausführung tragen voll professionelle Handschrift--- doch was werden die Kinder und Großkinder hier eines Tages sagen, wenn sie als Erwachsene ihr wunderschönes Land zubetoniert vorfinden …?! (Soweit ein paar kritische Anmerkungen, die einem bei den oft futuristisch – gigantischen Bauprojekten hier im Lande unweigerlich kommen.)

Die Nacht in der roten Wüste Rub al Khali , völlig menschenleer und still, ist das faszinierende Kontrastprogramm dazu. Unser Thunder ist zwar allradgetrieben/geländegängig, doch mit gut 7,5 t halte ich mich eher am Rand der besonders weichen Sandpartien auf … gleichwohl finden wir Gelegenheit, unsere Sandbleche zu testen …


<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Nach der Wüste geht es in Richtung Salalah, der quasi "Hauptstadt" des Südoman. Die Grenze zum Jemen ist hier nur einen Steinwurf entfernt. Für uns heißt das: regelmäßige Polizei –/Militärkontrollen passieren. Alles verläuft friedlich und für uns problemlos.

Salalah, wunderschön am Meer gelegen, wird jeden Tag größer. Immer tiefer in die Wüste hinein wird gebaut; nicht etwa "normale" Häuser wie im Rest der Welt. Sondern eher palastartig anmutende riesige Fantasie - Villen.

Es wird Zeit, sich für den Besuch von Bettina und Christian zu rüsten. Wir schmieren das Auto ab, es gibt einen kleinen technischen Service. Natürlich alles in Eigenarbeit. Danach sehe ich schmierig grauschwarz aus … aber das gehört zum Alltag eines globetrottenden Mercedes –Rundschnauzer-Truckers dazu …

Der nächste post folgt in ca. drei Tagen.

 

<  Text & Copyright Dieter Kreutzkamp >