Geschafft – Ankunft in Tansania … und der Verkehr ein Albtraum

2015-12-30 10:51:00 / / Kommentar 1

Entlang dem Malawi See gibt es einige Lodges, auf deren Gelände man auch mit dem eigenen Fahrzeug kampieren kann; Pottery Camp oder Nkhata Nyaya Lodge zum Beispiel. Die Preise pro Person und Nacht liegen zwischen sieben und zehn US-Dollar. Wobei diese Preise zumeist als erstes in US-Dollar und nicht in Landeswährung genannt werden. Der Malawische Kwacha (ausgesprochen Kwatscha) ist schwindsüchtig… (ein US-Dollar sind etwa 500 Kwacha).

Die Bilder auf der Fahrt entlang dem Malawi See sind die gleichen wie auch zuvor. Mir scheint's, als sei die Straße rechts und links durchgängig besiedelt. Aber es ist ein buntes Bild, mit Frauen umgeben von kleinen Kindern und radelnden Männern, die Berge von Feuerholz oder Holzkohle auf dem Gepäckträger transportieren.

 

 
<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

 


Das Hakuna Matata Camp ist eine dieser Oasen am See, in denen wir gern unsere Batterien aufladen. Am Seeufer aufgebaut von Willie Louw aus Südafrika, der dort vor gut sechs Jahren in den Ruhestand ging und hier ein Camp, auch als Altersruhesitz, schuf.

Wir kennen Willie und Maggie, die schwarze Malawierin, die zusammen mit ihm den Laden schmeißt, von unserer Runterfahrt durch Afrika vor rund vier Jahren.

Am Abend die gute Nachricht per whats app von unserer Tochter Bettina; unsere Pässe mit Visa der Botschaften von Äthiopien und Sudan sind bei ihr eingegangen. Sie wird Sie umgehend per DHL nach Arusha/Tansania schicken. (So vermeiden wir endlose Laufereien zu den entsprechenden Botschaften in Nairobi; außerdem erteilen Äthiopien und Sudan nur Visa in den Botschaften des eigenen Heimatlandes, also Berlin, so die offizielle Auskunft). Wie auch immer, wir sind glücklich, diese Hürde genommen zu haben. In wenigen Tagen sollen die Pässe in Arusha sein.. Und wir auch…

Tags drauf Fahrt zur tansanischen Grenze. Formalitäten sind ruckzuck erledigt: Visa an der Grenze kosten für uns beide 100 $. Dazu 25 $ Straßenbenutzungsgebühr. Ich bin froh, nicht wieder ein "Tauziehen" wie bei der letzten Einreise nach Tansania mitmachen zu müssen:

"100 $ Road Tax", hatte damals der Grenzer gesagt. "Nein, weniger!", hatte ich geantwortet. Ich wusste, dass man versucht, bei privaten Wohnmobilen über 3,5 t die gleichen Gebühren zu kassieren wie bei kommerziellen Lkw. Aber das entspricht nicht der Gesetzeslage…

Nach halbstündiger Diskussion hatte der Zollbeamte die Vorschriften dann doch noch in seiner Schreibtischschublade gefunden… welche mir recht gaben…

Ich zahlte damals nur 25 US-Dollar, aber solche Diskussionen sind ermüdend. Und so bin ich froh, dass dieses Mal alles nervenschonend verläuft.

Und mit einem mal ist es, als hätte jemand die große Klimaanlage angestellt: Vom tropisch heißen Malawi See arbeiten wir uns auf 1800 m hoch. An den Straßenrändern werden Mangos, Papayas, Kartoffeln und Orangen in großer Fülle verkauft. Zeitweise regnet es.

Wir übernachten in Mbeya im kirchlichen Karibuni Centre. Der Verkehr ist hier ein Albtraum; Motorräder, TukTuks, klapprige Taxis und hoffnungslos überladene Minibusse kämpfen um jeden Zentimeter auf der Straße.

Bei Airtel kaufen wir eine Data – Simkarte und können auf einmal per Smartphone komplikationslos im Internet und über whats app kommunizieren…

Unglaublich... Ich erinnere mich gut, wie wir bei unserer ersten Afrikadurchquerung vor genau 40 Jahren unserer Familie schrieben, sie möchte Briefe für uns in vier Monaten zum Beispiel nach Lagos in Nigeria oder Nairobi/Kenia schicken. Das klingt heute wie eine Anekdote aus einer längst vergangenen Zeit…

Schlimm geworden aber ist der Verkehr! Der TanZam- Highway (von Tansania nach Sambia) ist im Süden der ultimative Albtraum. Wir schaukeln in 20 cm tiefen Asphaltspurrillen. Doch Tanklaster überholen ungeachtet dessen an völlig unübersichtlichen Bergkuppen, in nicht einsehbaren Kurven und generell bei doppelt durchgängigen Mittelstreifen…!

Drei abgestürzte Lkw sehen wir an einem Tag an Hängen auf dem Rücken liegend. Zwei davon sind Tankfahrzeuge..

Der nächste post erfolgt in circa drei Tagen.

< Text & Copyright Dieter Kreutzkamp >

 

 


Kommentare (1)
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Karin Walter, 31.12.15 16:57

Hallo Ihr beiden, ganz schnell vor dem Jahreswechsel nun auch auf diesem Wege herzliche Grüße und einen guten Rutsch, wobei letzteres im übertragenen Sinne gemeint ist. Kommt gut weiter auf Eurer Tour nach Norden! Die Berichte sind so spannend wie vor 40 Jahren. Karin und Walter