Mit dem Moped von Kairo nach Kapstadt

2016-02-11 14:14:00 / / Kommentare 0

Drei Tage haben uns in Addis Abeba allemal gereicht… aber der Kaffee in den Pastry Shops zum guten Kuchen war prima! (Qualität "Herzschrittmacher", der in nichts einem guten Espresso hinterher hinkt.)

Aufbruch: am nördlichen Stadtrand von Addis plötzlich eine unglaubliche Begegnung: das offensichtlich weiße Gesicht eines Menschen auf einem winzigen Moped! Wir stoppen, er stoppt: Beat aus der Schweiz knattert mit seinem Moped mit erbarmungswürdigen 50 Kubik von Kairo nach Kapstadt. Was für ein toller Bursche!


<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Smalltalk, während schwer bepackte Esel zwischen uns hindurchgetrieben werden und bergauf stinkende Lkw an uns vorbei dröhnen. „Warum die Fahrt mit dem Moped“, fragen wir Beat. „Es sollte mal was anderes sein“, sagt er. „Fahrradfahrer sind schon zu viele von Kairo nach Kapstadt unterwegs.“ Und er grinst.

Vor vier Jahren waren wir häufig von bettelnden Kindern mit dicken Steinen bombardiert worden; vor allem im Norden und Westen des Landes. Das ist einer der Gründe, weshalb viele Overlander mit eigenem Auto Vorbehalte gegenüber diesem Land haben. Für uns ist der Stress besonders groß, denn bei zerschmetterter Windschutzscheibe wäre für einen 710ner Rundschnauzer-Mercedes Ersatz praktisch nicht zu bekommen. In diesem Teil Äthiopiens aber empfinden wir es dieses Mal anders... Also genießen wir die oft archaischen Bilder mit den sehr einfachen Lebensformen.

 


<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >
 
 

Trotzdem tut sich viel in diesem Land: Die Bautätigkeit bei Straßen und Gebäuden ist immens…

Debre Marcos und Bahar Dir am Lake Tana heißen unsere nächsten Etappen. Besonders hier im Land der Amharen fallen uns die vielen Gewehre tragenden Männer auf.

Da wir nun schon seit Tagen in diesem quirligen Land mit den über die Straße wuselnden Menschen und Tieren unterwegs sind, brauchen wir etwas Ruhe, um die Seele ein paar Tage baumeln lassen zu können. Bei Gondar zweigen wir an den Lake Tana ab. Auch hier entsteht seit Kurzem eine brandneue Asphaltstraße. Doch sie ist noch im Bau! Im Klartext heißt das: Auf 50 km (Dauer dafür fast 3 Stunden!) rumpeln wir auf übelster Piste zum Tim&Kim Village (einer hübschen Anlage, vor Jahren von zwei Holländern hier aufgebaut, am Ufer des Lake Tana). Eine wunderschöne Oase! Nach dem Lärm der Städte, (in denen morgens schon um fünf Uhr Priester lautstark über Lautsprecher beten - wir standen bei der Lautstärke schon mal senkrecht in den Betten) atmen wir hier einmal tief durch!!!

Jetzt sind's weniger als 200 km bis zur sudanesischen Grenze…

Der nächste post erfolgt in ca. drei Tagen.

 

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