Saudi Arabien im 3-Tage-Transit..!

2016-02-27 18:40:00 / / Kommentare 3

Zusammenfassender Rückblick, verfasst in Dubai, Vereinigte Arabische Emirate:



< Bild & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Zunächst vorab: Es war ein Kulturschock, von Afrika über Saudi-Arabien hier in die Emirate zu kommen. In hundertfacher Sicht sind die Emirate das Gegenteil vom Sudan: geordnet, fast schon „über---geordnet“, oft mit Straßen ohne großen Verkehr die sechsspurig sind, riesige Ortschaften in denen wir kaum Menschen sehen. Bedient werden wir an Tankstellen nur von Arbeitern aus Indien, Sri Lanka und Afrika. Rund 80 % der in den Emiraten lebenden sind zeitlich befristete Gastarbeiter, lesen wir. Schon eine irre Situation. Man ist hier sehr freundlich und wir haben das Gefühl willkommen zu sein.

Eigentlich sind wir innerlich noch in Afrika, durch die Rasanz der Ereignisse in Khartoum hatten wir uns nicht ganz abnabeln können. Und dann kam ja die schnelle Fahrt zur Küste nach Suakin und dem Fährhafen dort.

Auf saudiarabischer Seite hat die Abwicklung beim Zoll einen knappen halben Tag gedauert. Es hätte fast Probleme gegeben, da wir kein Papier für unseren Hund Simba vorweisen konnten, dass er aus dem Sudan eingeführt worden ist (natürlich haben wir alle vorgeschriebenen Impfungen im Impfpass des Hundes vermerken lassen). Aber in Saudi-Arabien ist manches anders…. Was man auch daran sieht, dass Motorradfahrer oder rechts gesteuerte Autos nicht ins Land gelassen werden. Genauso wenig wie nicht Verheiratete… und Nicht-Muslime erhalten kein Touristenvisum – allenfalls ein Transitvisum für 3 Tage, wie wir!!

Letzten Endes haben wir auch die Einreise für unseren Simba ganz offiziell hingekriegt… Wir waren erst nach 21:00 Uhr abends in Jiddah damit fertig.

Alles in allem war die Grenzabwicklung auf saudischer Seite korrekt und höflich.

Wir waren noch zusammen mit dem französischen Ehepaar und ihren beiden Kindern: Gemeinsam beschlossen wir, noch in derselben Nacht aus Jiddah raus zufahren. So haben wir es auch gemacht. Eine Zwei Millionen Stadt, der Verkehr war irre! Und so beschlossen wir auch noch an der nächsten Stadt, Mekka, vorbeizufahren, um am nächsten Morgen die rush hour zu vermeiden.

Was wussten wir über Mekka?

Dass es die heilige Stadt der Moslems ist, die keinesfalls von einem Nicht–Moslem betreten werden darf. Es gibt große Schilder über den Straßen wo draufsteht: für „Nicht–Moslems“. Die sind unbedingt von uns zu benutzen..!!!

Es war mittlerweile Mitternacht. Aber außerhalb von Mekka wurden wir plötzlich – auf der richtigen Straße nach Riad - von der Polizei angehalten. Man sagte uns, die vor uns liegende steile Gebirgsstrecke sei für Lkw nicht zugelassen. Wir müssten zurück Richtung Mekka und einen Bypass nehmen. Ja und dann begann das Desaster…

Alles war in Arabisch ausgeschildert und unser Navi führte uns immer wieder in die Nähe der Innenstadt von Mekka. Wir waren verzweifelt. Mittlerweile war es schon 1:00 Uhr morgens. Wir kamen partout nicht auf die Umgehung von Mekka rauf…

Also fuhr ich wieder zurück in Richtung Jiddah und versuchte, auf knapp halber Strecke eine weitläufige Umgehung für Mekka zu finden. Wir fanden zum Glück hilfsbereite Polizisten, die uns an Mekka vorbei lotsten - also in Richtung der Hauptstadt Riad. Morgens um 4:30 Uhr stoppte ich an einer Tankstelle. Wir schliefen 4 Stunden und sind danach 10 Stunden gefahren. Am nächsten Tag waren es 12 Stunden fast ununterbrochenen Fahrens.

Aber wir haben es gut geschafft. Auto ist gut gelaufen, Fahrer und Beifahrerin haben einen guten Job gemacht. Aber wir waren danach richtig kaputt (wenn es ein kleines Trostpflaster gab, dann waren es die Spritpreise von 12 Eurocent pro Liter Diesel). Und deswegen sind wir die letzten beiden Nächte in Abu Dhabi in der Wüste (Liwa Dunes) gewesen. Nichts sehen, nichts hören, nur nach dem Fahrstress innerlich zur Ruhe kommen…!



< Bild & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Soweit unser Bericht über die letzten Tage. Wir sind noch etwas „neben der Spur“; und wir vermissen das quirlige afrikanische Leben…

Die tausende Menschen auf der Straße wie in Äthiopien, oder die Müllberge neben der Straße wie im Sudan, gehören hier der Vergangenheit an. Hier ist alles wie geleckt…

Der nächste Post erfolgt in ca. drei Tagen.



< Text  & Copyright Dieter Kreutzkamp >


Kommentare (3)
Einträge insgesamt: 3

Kaarin Walter, 02.03.16 19:42

Hallo Ihr Navi-Freaks! Da sieht man mal zwei Tage nicht in Euren Blog und schon hat mafast die irrste Schilderung verpasst. Weiterhin alles Gute und viel ruhigen Wüstensand! Karin und Walter

Dieter und Renate, 28.02.16 17:25

Da seid Ihr ja richtig flott unterwegs. Weiterhin alles Gute und sichere Fahrt. Danke für die Glückwünsche.

Sommerfeld, 28.02.16 11:47

Hallo, das habt ihr gut gemacht! Wir freuen uns auf die nächsten Berichte und wünschen euch weiterhin viel Erfolg. Schön ist euer Hund, da wird sich Bonnie freuen. Viele Grüße von Marianne und Dietmar