Lagebericht Malawi-Sambia-Namibia

2012-08-21 09:24:00 / / Kommentare 0

Nach der tropisch heißen Küste genießen wir das kühle Hochland von Malawi.

 

Zauberhafter Lake Malawi               <  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >
 


Die Probleme sind in Malawi anderer Natur als bisher: Offiziell gibt’s im ganzen Land keinen Sprit zu kaufen. So ist der Verkehr wegen internationaler Sanktionen zum Erliegen gekommen. Auf Schwarzmärkten wird der Liter Diesel mit drei US-Dollar gehandelt – und das in einem der ärmsten Länder der Welt.

Thunders Dieselvorräte von 470 Litern reichen aus, um Malawi zu durchqueren und seine großartigen Highlights zu erleben. Ein freundliches Land.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht:

Es ist ein Freitag der 13te am Grenzübergang von Tansania nach Malawi, als ich beim Geldwechsel (im Grenzgebiet!) mächtig übers Ohr gehauen werde. Zug um Zug tauschen der Geldwechsler am Straßenrand und ich unsere Scheine: Meine US-Dollar gegen seine malawischen Kwacha. Als ich Sekundenbruchteile später erkenne, dass unten in meinem Geldbündel statt der erwarteten 5000-Kwacha-Scheine nur 50-Kwacha-Noten stecken, ist der Typ wie vom Erdboden verschluckt, und plötzlich umlagern und blockieren mich seine Kumpels. Anerkennung - alles prächtig aufeinander eingespielte Profis…!

Und so bin ich umgerechnet 26 US-Dollar >ärmer<, allerdings um die Erfahrung reicher >Wechsele nie allein auf offener Straße Geld!<.

Natürlich wusste ich das alles zuvor und habe es dennoch getan…

>Dein Tribut an Freitag den 13ten!<, lacht Juliana.

Von nun an werden die Geldmengen in unseren Taschen immer atemberaubender und unübersichtlicher. In Sambia werde ich wenig später kurzfristig zum Millionär, denn ein US-Dollar sind rund 5400 sambische Kwacha. Nachdem ich 250 Liter Diesel getankt habe, ist es mit dem Millionärsdasein vorbei… der Liter Sprit kostet hier fast so viel wie in Deutschland.

Unser Highlight in Sambia ist der South Luangwa National Park, wo sich 30 Flusspferde Tag und Nacht unterhalb unseres Camps balgen und Elefanten in Minutenabständen unsere Piste kreuzen.




South Luangwa River             <  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >


Unweit der Victoriafälle überqueren wir die Grenze nach Namibia. Unglaublich – selbst im tropischen Katima Mulilo im Caprivizipfel gibt es im Shoprite-Supermarkt alles zu kaufen: >Spitze Brötchen< (die heißen hier tatsächlich so) und >Küstenbutter< aus Schleswig-Holstein, umgerechnet zum gleichen Preis wie daheim.

Namibia ist der >Traum von Afrika< schlechthin; ein stilles, weites, gering bevölkertes, freundliches, wüstenhaftes Land. Am Brandberg, dem Höchsten in Namibia, klettern wir zu prähistorischen Buschmann-Malereien und genießen die einmalige Stille, Schönheit und Unberührtheit dieses Juwels im Südwesten des Schwarzen Kontinents.

Fast 23.000 Kilometer sind wir jetzt seit dem Aufbruch in Deutschland quer durch Afrika gefahren. Und unser 45 Jahre alter Thunder läuft und läuft und läuft… Ohne Panne und ohne jedes technische Problem.

Nun ja – unser Oldtimer ist ja ein quasi >Youngtimer<. Die Gesamt-Lebenszeit-Laufleistung von Fahrzeug und Motor liegt bei 90.000 Kilometern.

 

 

Am Brandberg in Namibia           <  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >


 


Das feiern wir bei unserer Ankunft in Windhoek mit einem kalten >Tafel Lager<. Gebraut in Namibia: natürlich nach Deutschem Reinheitsgebot.

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<  Text & Copyright Dieter Kreutzkamp >
 
<  Karte: H. Berndzen, etriox OHG >