Oman – schroffe Berge, Wüste … und doch ein modernes Land

2016-03-20 09:54:00 / / Kommentare 0

Die Menschen des Oman lieben Picknick – und das mit Kind und Kegel. Vor allem am arabischen Wochenende, Freitag und Samstag, rücken Sie mit Grill, Decken und viel Essen an. So auch an diesem Wochenende in den Bergen. Am Sonntag, dem ersten Arbeitstag hier in der arabischen Welt, rücken dann die öffentlich bestellten Müllaufsammler an, um den beherzt zurückgelassenen Müll einzusammeln …

In 2000 m Höhe ist es angenehm kühl. Morgens sind es nur 14° im Auto. Das ist o.k., und wir genießen solche Temperaturen. Aber das geht einher mit heftigen Gewittern und Regen … was uns wegen unseres schweren Fahrzeugs auf Erdstraßen Sorgen macht …

 

<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Aber wir packen es! Manchmal bergauf mit nur 7 km/h, runter sind wir auch nicht viel schneller, denn wenn unser schweres Fahrzeug zu schnell wird, könnte es leicht außer Kontrolle geraten. Fast ausschließlich krieche ich bergab mit Motorbremse.

Nie zuvor waren wir mit unserem Thunder unterwegs in solch atemberaubend schroffen, schönen Gebirgslandschaften wie hier: Wir übernachten erneut in 2000 m Höhe, an einer Stelle, die wir für uns als das "Dach der Welt" bezeichnen.

 


<  Foto & Copyright Dieter Kreutzkamp >

Weit reicht der Blick nach beiden Seiten ins Tal. Nachts unten märchenhaft erleuchtet, denn hier wie in den Emiraten geizt man wahrlich nicht mit Orts– und Straßenbeleuchtungen.

Ich bin kein Mensch der Städte, doch einiges ist in Muscat, der Hauptstadt, zu erledigen. Also rollen wir vom Gebirge in Richtung Küste: Ein Wolkenbruch selten zuvor erlebten Ausmaßes zwingt uns im Schritttempo auf den sicheren Parkplatz einer Tankstelle. Verrückt, laut Reiseführer, soll es in diesem Monat nur an zwei Tagen regnen … die haben wir eigentlich schon längst hinter uns!

Muscat ist mit seinen Dimensionen ein regelrechter Schock für mich. Allein auf unserer Landkarte zieht sich dieses Stadtkonglomerat über gut 80 km am Meer entlang (gut zu wissen, dass die übrigen Landesteile fast menschenleer sind).

Mein Eindruck auch hier: Es kann kaum noch größer und teurer (bei den Straßen) und kaum noch monumentaler und aufwendiger (bei den privaten und öffentlichen Bauten) gebaut werden. Den Öldollars sei Dank. So verändert der Oman von Jahr zu Jahr sein Gesicht!

Supermärkte (hier genannt Hypermarkets) wie Carrefour und LuLu bieten fast alles, was man von Europa gewohnt ist.

Aber der rasante Verkehr in Muscat stresst den Fahrer eines 710' ner Oldies. Ich bin froh, als wir nachts unser Camp 20 km südöstlich von Muscat am Yiti Beach aufschlagen. Und Überraschung: Nur wenige Kilometer außerhalb des Ballungszentrums sind wir mit uns unter dem funkelnden, stillen Sternenhimmel Arabiens allein … turbulent wird's erst, als das nächste Gewitter kommt.

Der nächste post erfolgt in ca. drei Tagen.


<  Text & Copyright Dieter Kreutzkamp >